Seit Weihnachten 2012 war ich auf der Suche nach ein paar ganz speziellen Streuseln, Sprinkles, von Wilton. Ich bin ja eh der Sprinkles-Fan und finde auch, wer auch nur minimalistisch zu Hause bäckt, kann gar nicht genug Sprinkles haben ;)
Es sind so kleine süße Perlen, eine Mischung aus Weiß, Rot und Grün. Und wirklich, seit Weihnachten 2012, seit ich sie in einer Weihnachtsserie mit unterschiedlichen englischen/italienischen Backideen gesehen hatte, war ich auf der Suche nach ihnen! Vergeblich. Wirklich! Ich habe gegooglet was das Zeug hält! Sämtliche online Shops habe ich abgeklappert. Wilton wird von manchen verkauft aber nicht diese die ich wollte. Ich war halb am Verzweifeln. Weihnachten 2013 hatte ich die Hoffnung, dass irgendwelche Shops sie vielleicht (kurzfristig) in das Sortiment aufnehmen, aber nichts! Gaar nichts! Nada! Ich war echt traurig.
Ich bin sogar so weit gegangen, dass ich mir überlegte die Sprinkles in ihren Farben einzeln zu kaufen. Mischen könnte man sie ja schließlich immer noch. Aber alles was ich mir ansah, nichts entsprach den Farben. Nichts war so grün oder rot wie die der Wilton-Sprinkles.
Teuer importieren wollte ich sie nun auch nicht und so hatte ich es zu Weihnachten 2013 auch schon wieder aufgegeben.
Diesen Mai, keine Ahnung was mich ritt diese Weihnachtssprinkles zu suchen, wurde ich bei Google ENDLICH fündig! (Vermutlich war Google einfach nur genervt von mir und spuckte das passende Suchergebnis ganz oben aus „Schau, daaaa!“). Fündig wurde ich also ENDLICH auf der Shopseite des LITTLE SHABBY ♥
So stöberte ich im online Shop von der lieben Maria und fand so heraus, dass das Little Shabby sogar ein Café ist. Die Bilder waren schon sehr vielversprechend, auch die Cupcakes die man dort finden sollte. Dass ich wie wild im Kreis gesprungen bin brauch ich ja nicht zu sagen, oder?
Nach einem kurzem, aber sehr lieben Mailkontakt mit Maria, fuhren der Liebste und ich in die Schweiz. Wir hatten eh geplant, da ja der Zweitwohnsitz früher in der Schweiz am Bodensee war, dort hin zu fahren. So machten wir einen Tagesauflug nach Schaffhausen (auch für den Rheinfall bekannt). Besser ging es wirklich nicht mehr!
Bei dem allerschönsten Wetter schlenderten wir durch Schaffhausen und kamen so zum Little Shabby. Schon von außen war es sehr viel versprechend. Alles ist im Vintage bzw. Shabby Chic Stil eingerichtet. Kommt man zur Tür herein fallen einem sofort die ganzen Jelly Belly Jars auf. Und direkt im Anschluss die wunderhübschen Cupcakes!
Alles wirklich wunderhübsch eingerichtet, mit sehr viel Liebe zum Detail! In einer kleinen Couchecke, oder entlang des Fensters, sowie draußen kann man es sich gemütlich mit Kaffee und Cupcakes machen. Die passende Musik aus den 60er, 70ern lässt einen direkt in die Zeit zurück versetzen. Mir fehlte nur noch der Petticoat :)
Während ich noch staunend das Café und den zugehörigen Shop bestaunte und anfing zu fotografieren, lies sich der Liebste bereits von der lieben Conny, die Schwester von Maria, einen Kaffee bringen.
Wir haben es uns natürlich nicht nehmen lassen und haben sämtliche Cupcakes durch die Reihe weg probiert. Selbstverständlich alle hausgemacht!
Im Mai gab es Chocolate Raspberry, Red Velvet, Vanilla Blueberry, Coconut Lime, sowie Grapfefruit und Mango Ginger zur Auswahl. Der Grapefruit-Cupcake hat es mir besonders angetan. Sehr fruchtig erfrischend aber dennoch typisch süß für einen Cupcake.
Maria konnte ich leider nicht persönlich kennen lernen, aber ein sehr sympathischer und liebevoller Mensch muss sie allein schon laut der ganzen E-Mails sein, die wir austauschten.
Natürlich habe ich es mir nicht nehmen lassen Maria ein paar Fragen zu stellen, um euch noch einen besseren persönlichen Eindruck zu vermitteln und auch ein bisschen Geschichte spielen zu lassen :)
Maria: Als sehr kreative Person war ich mit meiner Berufswahl „Zolldeklarantin“ sehr unglücklich und auf der Suche nach dem, was ich gerne Beruflich machen würde. Im Jahr 2009 wollte ich mein Schulenglisch aufbessern und machte daher einen Sprachaufenthalt für 3 Monate in London. Das erste Mal stiess ich auf Cupcakes in London. Sie waren so hübsch und zuckersüss, für meinen Geschmack schon fast etwas zu süss… Ich schloss sie dennoch gleich in mein Herz genau so wie die ganze Stadt! Vom London Fieber gepackt kam ich dann wieder zurück in die Schweiz und die Sehnsucht nach London und den niedlichen Cupcakes kam bald ;-) da es zu dieser Zeit in der Schweiz noch kein Geschäft mit Cupcakes gab, begann ich sie einfach selbst zu backen. Dabei entwickelte ich dort bereits ein anderes Frosting, welches nicht ganz so süss war. Diese eigene Rezeptur verwenden wir nun für unsere Cupcakes im little shabby ;-)
Im Dezember 2011 feierten mein Schatz und ich unsere Hochzeit. Dabei war der Stil von Anfang an bereits für uns klar; es soll alles Vintage sein! Inspirationen habe ich mir im Internet auf Blogs und Webseiten aus UK gesucht. In den Beispielhochzeiten sah ich immer diese wunderschönen, nostalgischen Candy Bars. Somit kam der Wunsch auch solch eines für unsere Hochzeit zu haben. Da bei uns die Vorbereitungszeit knapp war (wir hatten insgesamt nur 4 Monate Zeit, da der Antrag im August kam und wir im Dezember bereits heiraten wollten…), schaute ich mich nach einem Anbieter für Candy Bars um; leider erfolglos oder soll ich besser sagen zum Glück :-) So beschloss ich kurzerhand dieses selbst zu gestalten. Das Feedback nach der Hochzeit war enorm positiv! Immer mehr kleinere Aufträge im Freundes- und Bekanntenkreis folgten. Ich spürte immer mehr das Verlangen in mir, dies offiziell als Dienstleistung an zu bieten. Wie der Zufall es so will, war ich im Frühjahr 2012 am Geburtstag einer guten Freundin, selbstverständlich mit meinen Cake Pops und Cupcakes im Gepäck ;-) Auf dem Heimweg liefen dann mein Mann und ich zufälligerweise an einem winzig kleinen Laden vorbei, welcher günstig zu vermiete war. Es packte mich gleich und ich wollte meine Ideen in die Tat umsetzen. Mein Mann hielt mich anfangs sehr zurück, dafür bin ich ihm auch dankbar! So ein grosser Schritt soll gut überlegt sein und nicht überstürzt werden. So beschloss ich meine Arbeitsstelle auf 80% zu reduzieren und jeweils freitags und samstags den kleinen Laden, so zu sage als Hobby, zu betreiben. Als Tagesgeschäft wollte ich Cupcakes, Cake Pops und Kaffee zum Mitnehmen verkaufen, da die Candy Bars erst in der Schweiz bekannt werden mussten. Dann am 1. September 2012 eröffneten wir, ohne Erwartungen, den 1. little shabby Laden. Von Anfang an war little shabby ein Geheimtipp in der Stadt und alle kamen wegen meinen Cupcakes. Mit solch einem positiven Echo hätten wir nie gerechnet und wurden regelrecht überrannt. Immer mehr Cupcakes musste ich backen. Da das daheim Backen in der Schweiz, zum weiter Verkauf, nicht erlaubt ist, war ich Anfangs in einer Gewerblichen Küche eingemietet. Das Ganze war sehr umständlich, da nur ein kleiner Backofen und nur sehr wenig Arbeitsfläche vorhanden war. Bald kam dann ein Anruf von meiner guten Freundin; sie sah einen leer stehenden Laden inmitten des Zentrums von Schaffhausen. Von da an begann die Planung des richtigen Ladens. Mit den ersten Monaten konnte ich meinen Mann von meiner Idee überzeugen! So beschlossen wir ganz oder gar nicht auf meine Geschäftsidee zu bauen. Wir zogen bereits im Dezember 2012 in den grösseren, 2 stöckigen Laden an der Stadthausgasse um. Ich machte die Gastwirtschaftsprüfung, um ein Café führen zu dürfen. Sitzplätze und eine kleine Backstube wurden integriert. Ab da an ging es richtig los ;-) Ich muss sagen, es hat sich einfach alles so entwickelt, ohne das es geplant wurde. Eines führte zum Anderen…
Maria: Dekorieren, Handwerken, Nähen, Basteln, Gestalten und Backen gehörten schon immer zu meinen grossen Stärken. Somit konnte ich meine grössten Leidenschaften zum Beruf machen. Gerade in meiner Freizeit, wenn man das überhaupt noch so nennen kann, wird praktisch alles selbst gemacht aber eigentlich immer in Verbindung für little shabby… Für ein anderes Hobby bleibt keine Zeit; was mir auch nichts ausmacht, denn mit meinem Beruf gehe ich ja täglich meinem Hobby nach ;-)
Maria: Angangs backte ich wirklich alles selbst. Da ich seit Juni 2013 meine Schwester mit ins Boot geholt habe, ist auch sie viel Mals in der Backstube. Zusammen kreieren wir die süssen Kreationen. Bei uns läuft alles Hand in Hand, auch das Aufräumen hinterher.
Maria: Zur Zeit gelingt mir dies leider gar nicht, muss ich ehrlich zu gestehen. Aber es ist auch kein Wunder; wir sind mitten in der Hochzeitssaison und gleichzeitig dabei dran unser 2. Café in Winterthur zu eröffnen. Da wir alles selbst machen, ist wenig Schlaf und praktisch keine Ruhe leider vor programmiert. Aber Entspannung naht; Mitte Juli gönnen wir uns 2 Wochen am Stück Urlaub und schalten einmal richtig ab. Ich finde es sehr wichtig, dass man bei all der Arbeit dennoch sieht, dass der Körper die nötige Ruhe braucht um dann wieder produktiv zu sein…
Maria: Ich liebe Cupcakes und auch jegliche andere Leckereien! Egal in welcher Stadt wir uns gerade aufhalten; es werden immer Cupcakes gegessen ;-)
Maria: Die Ideen zu den Cupcakes kommen einfach im Alltag. Unser Vintage Rose ist das beste Beispiel; unsere Rosenlimonade im Laden hat mich auf diese aussergewöhnliche Idee gebracht. Es wird rum experimentiert und praktisch alle Sorten werden lecker. Wir haben uns aber auf die 30 beliebtesten Sorten reduzieren müssen, da das Angebot ansonsten einfach zu gross wäre.
Maria: Gefallen an Shabby Chic und Vintage kam ganz klar während meines Sprachaufenthaltes in London. London ist der Inbegriff für Vintage und Shabby Chic :-) hach die Sehnsucht nach London kommt auch schon wieder… Normalerweise fliegen wir drei bis vier Mal im Jahr. Nur in diesem Jahr haben wir es leider bislang noch gar nicht geschafft. Ich hoffe dass wir im Herbst wieder rauf fliegen können und dann noch einmal vor Weihnachten ;-)
Maria: Unser ausgefallenster Auftrag war erst gerade vor kurzem, im Juni. Eine Vintage Hochzeit in Mitten eines Pflanzen-Gewächshauses. Nicht nur eine Candy Bar durften wir fertigen. Das Hochzeitspaar überliess uns gleich auch noch die gesamte Vintage Dekorationen, welche wir nebenbei auch noch als ganz Service oder zur Miete anbieten. Für diese spezielle Hochzeit durften wir viele Dinge individuell fertigen, wie auch eine von Hand beschriebene Kreidetafel „Chalkboard“.
Maria: Es ist wirklich erstaunlich wie viele Anfragen wir mittlerweile auch über die Schweizer Grenze bis München haben. Es ist eine Frage des Budgets, wegen der Lieferung, aber wir bieten es auf jeden Fall auch an.
Maria: Die Produkte in unserem Sortiment sollen immer zum Ganzen passen. Ich suche also immer Produkte zum Thema Backen, Küche sowie Party und Crafting aus. Wenn möglich in Pastellfarben ;-)
Wenn du dich spontan entscheiden müsstest:
Maria: Kaffee (Tee wenn ich vor lauter Stress wieder Bauchweh habe)
Maria: Kuchen (ich bin allgemein nicht unbedingt der Tortenesser, Kuchen hingegen liebe ich in allen Variationen auch wenn es nur Blechkuchen ist oder Streuselkuchen liiiebe ich ;-)
Maria: Ausschlafen (das würde ich wirklich gerne wieder einmal)
Vielen Dank für dieses wundervolle Interview, und den liebevollen Mailkontakt. Danke dass du dir für alles so viel Zeit genommen hast! Ich freue mich, dich (bald) einmal persönlich kennen zu lernen, vielleicht bei einem Tässchen Kaffee und ein paar leckeren Cupcakes (wer die nun backt lasse ich an dieser Stelle offen) oder wenn ich sogar wieder meinen Wilton-Sprinkles-Nachschub brauche.. und wie gesagt, von denen kann man ja nie genug haben ;)
Anbei hat euch Maria noch ein paar Eindrücke ihrer Sweet- und Candytable die sie anbietet.
Habt einen wunderschönen Tag!
Stay Fabulous
♥ Dani